Hintergrund

Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine zumeist allergische Entzündung der Atemwege, die sehr häufig in der Bevölkerung vorkommt – die geschätzte Prävalenz liegt bei circa 5%. Durch die Entzündungsreaktion treten wiederkehrende Einengungen der Atemwege auf (reversible Obstruktion), was sich mit heutzutage mit modernen Medikamenten in der Regel gut behandeln lässt.

Eine weitere sehr häufige Erkrankung ist die Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), die mit einer irreversiblen Obstruktion der Atemwege einhergeht. Zumeist wird diese Erkrankung durch Zigarettenrauchen, aber auch durch andere Tabake, selten auch einmal durch exogene Reizstoffe, verursacht. Die geschätzte Prävalenz liegt bei 10%.

Aufgrund der großen Häufigkeit dieser chronischen Erkrankungen ist eine frühzeitige Diagnostik und Therapie von besonderer Bedeutung, um eine Verschlechterung bei Asthma bronchiale bzw. COPD vorzubeugen. Um diesbezüglich eine Optimierung der Versorgung zu erreichen, wurde die „Deutsche Forschungsgruppe Pneumologie in der Primärversorgung (DFPP)“ gegründet.

Selbstverständlich hat die DFPP dabei noch viele andere klinische Themen im Blick, wie zum Beispiel Verbesserung der Diagnostik und Therapie von akuten Atemwegserkrankungen und Optimierung von Impfstrategien. Da für eine gute Versorgung der Patienten auch eine gute Kooperation zwischen Hausärzten und Lungenfachärzten von besonderer Bedeutung ist, widmet sich die DFPP auch Fragen der Versorgungsforschung. Dazu gehört die Klärung von Schnittstellenfragen, die Weiterentwicklung von Selbstmanagementprogrammen für Patienten, Entwicklung von diagnostischen Fragebögen, Implementierung von Nikotinentwöhnungsprogrammen, sowie die Klärung von klinischen Fragestellungen rund um die Themen Asthma, COPD und Atemwegsinfektionen.

Die DFPP ist die deutsche Sektion der International Primary Care Respiratory Group (IPCRG) (www.theipcrg.org), die sich als internationaler Zusammenschluss von Allgemeinärzten weltweit aktiv für die Verbesserung der Versorgung von Patienten mit Atemwegserkrankungen einsetzt. Mittlerweile sind 24 Länder in der IPCRG vertreten, unter anderem England, Holland, Kanada, USA, aber auch kleinere bzw. ärmere Länder wie z.B. Pakistan und Sri Lanka. Forschungsinteressierte Mitglieder aus dem niedergelassenen und universitären Bereich sind herzlich willkommen!